Ist Wohneigentum immer die beste Altersvorsorge?
- By pretura-consulting
- 29 Januar, 2014
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Nicht zuletzt wegen den niedrigen Zinsen erfahren Immobilien in der letzten Zeit eine erhöhte Nachfrage bei den Deutschen als (notwendiges?) Mittel für die private Altersvorsorge. Die gesetzliche Rente wird im Alter wenig bringen, der Aktienmarkt ist zu risikoreich und die Verzinsungen von Spareinlagen gleichen oftmals nicht einmal die Inflation (kalkulatorisch ca. 2% p.a.) aus. Was bleibt als Alternative für die Altersvorsorge? In der heutigen Zeit ist anscheinend der Heilsbringer die Immobilie, gerne auch “Betongold” genannt. In den Metropolen steigen die Preise und die Mieten – der Markt ist fast schon leergefegt. Wer noch eine gute Immobilien kaufen möchte, muss kräftig in die Tasche greifen. Doch ist das Eigenheim oder die Eigentumswohnung tatsächlich der Heilsbringer für den deutschen Sparer? Eine Studie der schweizer UBS zeigt, dass der Kauf einer Immobilie nicht unbedingt die Lösung ist – es werden zu viele wichtige Faktoren ausgeblendet und könnten sich am Ende böse rächen.
Oft wird der Kauf einer Immobilie zu einfach betrachtet, meist reicht der Gedanke bzw. die Tatsache, dass auf lange Zeit betrachtet die kumulierte Miete höher ist, als der Kaufpreis einer Immobilie. Doch die Studie zeigt, dass viele Käufer die laufenden Zahlungen eines Eigentümers gegenüber eines Mieter unterschätzen und die Wertsteigerung Ihrer Liegenschaft dahingegen viel zu oft überschätzen. Weitere wichtige Faktoren, die unterschätzt und vernachlässigt werden, sind:
- die Amortisation: die Hypothek muss nach innerhalb von 20 Jahren 2/3 des Beleihungswertes amortisiert haben
- die Neben- und Unterhaltskosten: die auf einen langen Zeitraum hin schwer abzuschätzen sind und oft zu niedrig angesetzt werden
- das gebundene Eigenkapital, bei einem Kauf sind mind. 20% aus eigenen Mitteln aufzubringen. Diese Summe des Ersparten fehlt in der Zukunft und wenn für das Eigenkapital andere Sparanlagen angezapft werden, dann sind in Zukunft auch die anderen Anlagen geringer als geplant
- die Rücklagen, Eigenheimbesitzer neigen dazu viel zu wenig anzusparen für größere Reparaturen oder Sanierungen und selbst bei Wohnungseigentum reicht die Instandhaltungsrücklage bei großen Maßnahmen am Objekt nicht aus, oftmals müssen die Eigentümer eigenes Geld nachschießen
Die Experten der UBS kommen zu dem Schluss, dass sich der Kauf einer Immobilie gegenüber der Miete erst 20 Jahre nach der Rückzahlung der Hypothek rechnen wird. Käufer mit beispielsweise 40 Jahren kommen erst mit über 80 Jahren in den Genuss der Vorteile eines Eigentümers.
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